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Fußball: Kreispokal

GW Nottuln: Raus ohne Applaus

Nottuln

Es klingt nach einem verspäteten Aprilscherz, doch es ist keiner. Mit 0:5 (!) flog Westfalenligist GW Nottuln am Mittwochabend krachend beim Landesligisten Eintracht Ahaus aus dem Pokalwettbewerb.

Von Johannes Oetz und Alexander Eckrodt

Auch Nottulns Georg Schrader (r.) konnte nach vorne keine Akzente setzen.
Auch Nottulns Georg Schrader (r.) konnte nach vorne keine Akzente setzen. Foto: Alexander Eckrodt

Der Traum von der dritten Endspielteilnahme in Folge ist damit ausgeträumt. In grün-weißer Erinnerung wird ein Halbfinal-Albtraum bleiben.

Ein Blick in die Vergangenheit: 2022 hatten die Grün-Weißen den Kreispokal dank eines 2:1-Erfolgs gegen den Oberligisten Spielvereinigung Vreden gewonnen. Im Vorjahr hatten die Nottulner dann gegen den gleichen Gegner mit 0:2 das Nachsehen. An Christi Himmelfahrt (9. Mai) werden damit die Ahauser im Endspiel auf den Sieger der Partie TSG Dülmen gegen FC Epe treffen.

Darius Schwering

Eintracht Ahaus-Coach Frank Wegener war nach dem Abpfiff natürlich überglücklich: „Ich bin einfach nur stolz auf die Jungs.“ Ganz anders sah es, logisch, bei Nottulns Coach Darius Schwering aus: „Das war ein ganz, ganz bitterer Pokalabend. Die Ahauser waren zwar sehr effizient, doch wir haben auch sehr naiv gespielt. Wir kannten deren Stärken genau und haben uns trotzdem mehrfach einfach auskontern lassen.“ Dass seine Spieler den Gegner unterschätzt haben könnten, verneinte der Übungsleiter entschieden: „Wer den Gegner unterschätzt hat, hat bei der Mannschaftsansprache 20 Minuten geschlafen.“

Der Respekt vor dem Westfalenligisten war bei den Ahausern vor der Partie groß gewesen. Der Plan hatte deswegen eigentlich vorgesehen, auf Rasen zu kicken – Nottuln spielt zu Hause bekanntlich nur auf Kunstrasen. Doch wegen eines defekten Flutlichts musste die Begegnung dann doch noch kurzfristig auf dem Ahauser Kunstrasenplatz ausgetragen werden. „Wir wussten, wenn wir denen in die Karten spielen, dann mit dem Kunstrasenplatz. Dass meine Jungs das dann so abarbeiten, Chapeau“, erklärte Frank Wegener.

Zwei Chancen auf beiden Seiten

Seine Truppe zeigte von Beginn an einen richtig starken Auftritt. In Durchgang eins überließ die Eintracht den Gästen oft den Ball. Die Nottulner kamen auch durch Dimitrios Koutinas und Georg Schrader zu zwei Einschussmöglichkeiten, die jedoch ungenutzt blieben. Der Platzherr kam durch Lars Sparwel zu einer ersten guten Möglichkeit, ehe wenige Augenblicke später Lennart Varwick zur Ahauser Führung traf (37.). Nach einer ersten Hälfte ohne viele Strafraumszenen ging die Eintracht damit nicht unverdient führend in die Pause.

Hunnewinkel sieht schlecht aus

Im zweiten Durchgang drehte die Wegener-Elf dann gegen einen Gegner, der auf Viererkette umgestellt hatte, so richtig auf. Schon nach wenigen Augenblicken lag der Ball schon wieder im Netz. Jonathan Noack hatte sich erst stark am Sechzehner durchgesetzt und dann abgeschlossen. Der Ball rutschte Nottulns Schnapper Christoph Hunnewinkel durch die Beine zum 2:0 (47.). „Leider war das ein Torwartfehler. Das kann aber passieren. Hunne hat uns auch schon genügend Spiele gerettet“, so Schwering.

Nottuln unsortiert

Während Grün-Weiß nun verunsichert wirkte (Schwering: „Wir sind wild über den Platz gelaufen“), spielte Ahaus einfach weiter. Bedient von Jens Büsker schweißte Christopher Behrendt den Ball aus kurzer Distanz in die Maschen (52.). Weil kurz darauf Jonas Averesch, Sohn von Schapdettens Trainer Frank Averesch, im Ahauser Tor großartig gegen Max Picht parierte, gelang Nottuln nicht der Anschluss. Stattdessen erhöhte erneut Jonathan Noack auf 4:0 (68.).

Rot für Hesker

Da Felix Hesker kurze Zeit später wegen einer Grätsche von hinten noch vom Platz flog (Schwering: „Das war einfach nur schlechtes Timing und keinesfalls ein Frustfoul. Ich weiß, wie Felix tickt“), spielte die Eintracht die Schlussphase in Überzahl herunter. Der eingewechselte Pascal Krieger sorgte mit seiner ersten Aktion noch für den 5:0-Endstand (83.).

„Keiner hat dieses Spiel schnell abgehakt. Bis Freitagnachmittag dürfen sich die Jungs auch noch ärgern, doch dann müssen wir uns konzentriert auf die Partie in Rödinghausen vorbereiten“, sagte Schwering abschließend.